Joseph Kahn
Kaufmann
38 Jahre
* 09. Juni 1905 in Bierstadt
lt. Gedenkbuch beim Bundesarchiv, Berlin
† wahrscheinlich 1942 in Auschwitz
der genaue Todestag ist nicht bekannt
Joseph Kahn, der Erstgeborene von Gustav Kahn, geb. 1871 in Idstein und Mina Kahn, geborene Levy, geb. 1879 in Bierstadt, kam am 9. Juni 1905 in Bierstadt zur Welt. Mit seinen Eltern und den Geschwistern: Ludwig, Max, Alice und Hedwig lebte er in der Langgasse 27 (heute Raiffeisenstraße). Hier betrieben die jüdischen Familien Kahn aus Bierstadt und Löwenberg aus Igstadt gemeinsam eine Firma für landwirtschaftlichliche Produkte. Auch sein Milchgeschäft führte Joseph Kahn später an diesem Ort.
Mit der nach 1933 veränderten politischen Lage und den darauffolgenden wirtschaftlichen Einbußen für alle jüdischen Bürger waren auch diese Familien zum Verkauf ihrer Betriebe gezwungen. Veräußert werden musste dabei u.a. auch eine „magere Viehweide mit wenig Aufwuchs“, das spätere Baugebiet „Laamekaut".
Joseph Kahn verkaufte sein Milchgeschäft und emigrierte am 31.Dezember 1937 nach Frankreich.
Er lebte zunächst in Arrancourt im Departement Meurthe-et-Moselle. Nach 1940 wurde er mehrfach interniert, unter anderem im Lager Gurs.
Am 24. August 1942 erfolgte seine Deportation vom Internierungslager in Drancy nach Polen. Dieser Transport erreichte das Vernichtungslager im KZ Auschwitz am 26. August 1942. Bereits am 28. August 1942 wurde Joseph Kahn ermordet. Er war nur 38 Jahre alt geworden. Er wurde später für tot erklärt.
Siehe auch: Die Familie von Joseph Kahn, Erinnerungsblatt des Aktiven Museums Spiegelgasse, Wiesbaden (2019).
Quellen:
Internationale Gedenkstätte Yad Vashem, Jerusalem
Aktives Museum Spiegelgasse, Wiesbaden
Gedenkstätte Michelsberg, Wiesbaden