Wilhelm (Willy) Herzer
Obergefreiter
* 03. August 1912 in Bierstadt
† 04. September 1940
im Hotel Moderne in Chalon-Sur-Saône/Frankreich
Wilhelm Herzer, gen. Willy, war ein echter „Bierstadter“ Bub.
Sein Vater war bereits im 1. Weltkrieg gefallen, die Mutter Lina, geb. Heymach früh verwitwet, hatte aber wieder geheiratet (wiederverehelichte Wenzel).
Am 11. September erschien die Todesanzeige in der Zeitung.
Darin wird die Todesursache als „Folge eines Unglücksfalles“ genannt.
Willy Herzer war bei der Ortskommandatur in Chalons-Sur-Saône stationiert.
Diese Stadt wurde durch die Demarkationslinie in zwei Teile geteilt:
die eine Seite war von der deutschen Wehrmacht besetzt,
der andere Teil gehörte zum französischen Vichy-Regime.
Im Februar 1940 hatte Willy Herzer eine Grußbotschaft von der Westfront
an die Bierstadter Zeitung gesandt (Erbenheimer Anzeiger vom 26.08.2022).
Vom 02. November 1940 stammt die Mitteilung der „Wehrmachtsauskunftsstelle für Kriegsverluste und Kriegsgefangene über den Tod von Willy Herzer.
Die standesamtliche Sterbeurkunde vom 06. November 1940 weist jetzt als
Todesursache „Freitod durch Erschießen“ aus. Wir wissen nicht, was den jungen Mann zu solch einer verzweifelten Tat getrieben hat. Fest steht jedoch, dass im Laufe des
Krieges eine große Anzahl von Soldaten den psychischen und physischen Belastungen nicht mehr gewachsen waren und Suizid begingen.
Zitat der Todesanzeige: „Nun ruht auch er gleich seinem Vater in Frankreichs Erde“
Letzte bekannte Anschrift in Bierstadt:
Kloppenheimer Straße 5